3. November 2009

tag 58: 03.11.2009

Buenos Diaz,

gestern Abend in Scarsdale war es noch sehr lustig. Wie immer kamen Roberto und Jorge auch. Zum Glueck habe ich zuvor mit Jorge noch die Beziehungen geklaert und jetzt ist alles easy. Roberto hat von der Dominikanischen Republik geschwaermt... wie im Paradies. Diese Sehnsucht in ihm, war schon beeindruckend. Auch Paulina ist so eine richtige Vaterlandsliebende. Ich komme bei Deutschland absolut nicht ins Schwaermen. Was ich vermisse sind Familie und Essen. Nicht das Land selbst. Es hat seine schoenen Stadte, Landschaften und Geschichte, aber das System und die Lebenseinstellung dort sind einfach aergerlich und langweilig.

Heute war nicht viel los. Im Bus, wo ich wieder die einzige Weisse war, habe ich mir Gedanken ueber das Schoenheitsideal gemacht. Jorge findet mich so unglaublich huebsch und perfekt. Und ich weiss gar nicht warum. Im Bus sitzt eine bildschoene Schwarze, zusammengekauert und schuechtern und ist sich ihrer Schoenheit gar nicht bewusst. Es ist einfach nur Betrachtungsweise. Wir sehen uns als weisse Dampfnudeln, die viel zu gross sind, die sehen in uns zarte Elfen. Ich sehe in der Schwarzen eine wunderschoene afrikanische Goettin, sie sieht sich als zu dunkel mit kraussem Haar. Die Mexikaner finden mich zu gross, in Deutschland bin ich klein. Paulina ist in echt rothaarig und hasst es, ich wuerde fuer naturrot alles tun. Man findet wohl immer das schoen, was nicht einem selbst entspricht oder was nicht alltaeglich ist. Sich selbst schoen finden, wenn man genau das Gegenteil als schoener bewertet, ist deshalb schwer. Naja..wie auch immer..

Bin ein wenig geknickt, weil ich mit meiner Mutter keinen gescheiten Kontakt habe. Die sind ja umgezogen und haben weder Internet noch Telefon. Das wird sich auch so schnell nicht aendern. Versteht aber irgendwie niemand, dass mich das traurig macht...

Nina

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