26. März 2010

tag 200: 25.03.2010

200 und noch viele mehr!

Gleich am Morgen habe ich Morton verkuendet, dass ich dieses Wochenende frei habe. Er hat natuerlich so getan als wuesste er das. Aber spaeter kam selbstverstaendlich noch Josephine zu mir und meinte, dass sie es gar nicht mag, wenn ich so kurzfristig "frei nehme" *Wut in mir*. Ich sagte ihr in aller Ruhe, dass ich erst gestern erfahren habe, dass mein Collegewochenende nicht als freies Wochenende zaehlt und das kommende Wochenende nunmal das letzte moegliche in diesem Monat ist. Sie wurde dann ganz kleinlaut, denn der "Fehler" lag schliesslich bei ihr.
Dann kam sie nochmal und zueckte ihren Kalender. Ohohoo. Was das wieder verheissen mag. Wir haben bis zu meinem allerletzten Arbeitstag jedes beschissene Wochenende eingetragen. Jede behinderte Minute, die ich wegen den Chorproben frueher weg muss, ist nun notiert. Bitte! Und, omg, in einer Woche fehlen mir sage und schreibe 1,5 Stunden. Nein sowas aber auch! Ich habe ganz entspannt gesagt, dass ich stets flexibel bin, jederzeit helfe, wenn man mich braucht, nicht kleinlichst jede Minute notiere und ich diese ueberaus faire Behandlung stets zu schaetzen weiss. Als Psychologin muesste ihr das zu denken geben.
Dann kam ihrerseits ein Verkuendung. Sie sagte, dass sie mit den Kindern dieses Wochendende verreisen und ich frei habe. Hm! Analysieren wir diese Aussage mal. "dieses Wochenende"+"ich frei habe". Wo lag dann bitte sehr das Problem? Nun zu dem Wort "verreisen". Albert ist naemlich rausgerutscht, dass sie nach Boston zu den Bonzen fahren. Ich wurde nicht eingeladen, wohin es geht und zu welchem Anlass wollte die auch geheim halten. Geht's noch? Wenn die mich nicht mitnehmen wollen, koennen die das doch sagen. Stattdessen so feige sein und sagen "sie verreisen".  Nein, nein.

Ich ueberlegte und ueberlege noch. Meine Wut steigerte sich wieder ins Unermessliche, doch jetzt ist mehr ein Gefuehl der puren Kapitulation. Ich ueberlege wie man das Problem benennen koennte. Eindeutig glaubt die Familie sie geben zu viel und ich bin zu undankbar. Meiner Meinung nach zeige ich meine Dankbarkeit jeden Tag aufs Neue, wenn ich die Kinder liebevoll betreue und meinen Job ueberaus zufriedenstellend erledige. Was sie getan haben ist in Wirklichkeit nicht mehr, als das was ein anstaendiger, hoeflicher Mensch tun wuerde. Geschenke? Jeder bekommt Geschenke zum Geburtstag und zu Weihnachten, die haben auch viele von mir bekommen. Besuch? Ich lebe hier 1 Jahr und niemand kann erwarten dieses 1 Jahr ohne familiaeren Kontakt auszuhalten. Sogar im Knast hat man ein Besuchsrecht. Katze? Die Geste war nett, aber letztlich kann man gar nichts machen, wenn einer Katze 1 Zimmer nicht genuegt. Metrocard? Josephine benutzt die selbst 3 mal die Woche und ich habe sie so gut wie gar nicht mehr. Ich bekomme sie nur, wenn sie sie nicht braucht. Chor? Es war von Anfang an klar, dass ich mit dem Chor eine Verpflichtung eingehe und dass es Mittwochabend eine Stundenaenderung geben wuerde. Sie haetten einfach nein sagen sollen, wenn es ihnen nicht gefaellt.

Was soll man machen.... Nina

4 Kommentare:

  1. ne. Dann wuerde ich mich selbst betruegen. Ich habe so sehr gekaempft ueberhaupt herzukommen, da geb ich wegen sowas nicht auf. Ich verliere Tausende an Euro und will persoenlich nicht versagen.

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  2. Ich finde es immer zum kotzen, wenn Menschen "jmd. einen Gefallen tun" (du schuldest mir was!!!) mit "jmd. ein Geschenk machen" (ich schätze dich!) verwechseln oder durcheinander bringen.

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  3. wem sagst du das... da will man gar nichts mehr annehmen

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