11. März 2010

tag 186: 11.03.2010

In Between!

Komisch, ganz komisch ging es mir heute. Morgends war ja noch alles relativ in Ordnung. Ich habe Ina in Dobbs Ferry getroffen um mit ihr essen zu gehen. Ich habe mich extra schick gemacht und auch Ina war so huebsch wie nie. Das war ja die erste Sache die mich so gewundert hat. Man sieht Menschen jeden Tag und aufeinmal merkt man wie wunderbar sie eigentlich sind. Das Essen in "Sam's Italian Cuisine" war nicht der Renner. Meine Rigatoni Sicilana waren so merkwuerdig, dass ich mich weigerte weiterzuessen. Seltsamer Kaese und noch seltsamere Gewuerze... wenigstens war das Baguette lecker. Im Anschluss haben Ina und ich den Wochenendtrip nach Boston geplant. Wir wollen zu St. Patricks Day Parade und wenn alles klappt kostet es uns nur 60$ (inkl. Hotel und Transport). Jetzt brauchen wir nur noch das Okay ihrer Gasteltern (meinen ist das ja eh egal).

Daraufhin bin ich zum Fitnessstudio gegangen. Auf dem Weg bekam ich zum ersten Mal Komplimente von Frauen. So richtig ehrlich gemeinte von anstaendigen Frauen... komisch...
Waehrend dem Training hat man genug Zeit ueber alles Moegliche nachzudenken. Ueber die armen dicken Frauen, die sich hier abquaelen, weil sie Zeit ihres Lebens die Kontrolle verloren hatten. Die aber zugleich wunderschoen sind, trotz Uebergewicht. Und wie doch jeder im Prinzip diese Leute akzeptiert und gleichwertig behandelt.. Denn jeder ist ein Mensch und jeder verliert einmal die Kontrolle und ist schwach. 

Meine restliche Zeit habe mich mit Facebookstalken verbracht. Ich kann es kaum glauben... vor weniger als einem Jahr war die Abivorbereitung. Leute die ich jeden Tag gesehen habe, sind nun Fremde... in der ganzen Welt verstreut und ganz anders als sie sich in der Schule gegeben haben. Vor einem Jahr haette ich nicht geglaubt, dass ich einmal in New York sitzen werde und mich langweile. Dass sich mein Leben so dramatisch aendern wird, dass ich nicht mehr weiss welches nun das echte Leben ist und ob das vorige ueberhaupt existiert hat. Fuehle mich verloren... man hat das Gefuehl sich schon an das "hier" gewoehnt zu haben, andereseits hat man diese unbeschreibliche Sehnsucht. Man weiss nicht was besser ist. Hier bin ich frei, offen und habe das erste Mal das Gefuehl zu leben. In Deutschland waren Verpflichtungen und Zwaenge, aber auch Leute die sich gekuemmert haben. Hier ist alles nur Zeitueberbrueckung, in Deutschland war es Sinn. Wenn man doch einfach das "Gute" aus Deutschland importieren koennte... Ich weiss echt nicht wie das bei meiner Rueckkehr klappen soll...

Nix Halbes und nix Ganzes, Nina

4 Kommentare:

  1. Najaa verstreute Fremde.. Der Zeti macht Zivi in Buddahausa (xD) habn neulich im mainstreet gseha^^
    und bei vielen leuten ises mir echt bumss was se machen oder wo se sind.

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  2. Ich finds total interessant was aus allen geworden ist, bzw. noch werden wird. Immerhin haben wir alle die gleichen Wurzeln^^

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  3. Das Gefühl was du beschreibst kenne ich. Ich flieg jetzt nächste woche übers wochenende heim aber irgendwie richtig daheim gefühlt hab ich mich dort über weihnachten nicht mehr. Man wächst irgendwie in die neue Umgebung und alles was davor normal war wird irgendwie fremd.
    Ist schon interessant was so alles passiert. Ich bekomm ja ab und an mal updates von meiner Mutter und mit marina, mareike, svenja und lisa chatte ich ab und an. Aber es wirkt so fremd weil mein Lebn wo ganz anders stattfidnet als ihres.
    Hast du eiegtnlich was von Saskia gehört und wie es ihr in ihrer australischen Gastfamilie geht? Vorallem frage ich mich was in unserer Stufen Zivi WG in Freiburg abgeht.

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  4. Anfangs habe ich von Saskia noch sehr viel gehoert, aber inzwischen ist sie wohl vollends integriert. Was ich weiss, dass es ihr von Anfang an sehr gut gefallen hat und auch nach 3 Monaten hatte sie gesagt, dass sie keine grosse Sehnsucht nach daheim hatte. Aber wie es jetzt ist ... keine Ahnung.

    Ich hab im Prinzip null Ahnung wie es allen Ex-Mitschuelern ergeht. Von ein paar weiss ich grob was, aber die meistesn Kontakte sind einfach abgebrochen, wobei ich mich bei vielen sehr bemueht habe (extrem schade). Auch wenn wir nie ein gutes Verhaeltnis hatten, interssiere ich mich doch sehr fuer deren Lebenswege.

    Das Leben geht auch ohne uns weiter... das erste Mal frei und unabhaengig zu sein und das noch in einem frmeden Land sind halt viele Extreme auf einmal. Aupair sein ist eine grosse Zumutung und in keinster Weise purer Spass. Ich hoffe, ich kann all die guten Veranederungen an mir in Deutschland beibehalten... wobei ich gar nicht weiss was mich alles erwartet.
    In between halt...

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