20. März 2010

tag 195: 20.03.2010

New York, New York!

Morgends bin ich mit Alix zu einem neuen Park gefahren. Es kam mir schon vor wie Sommer. Dort traf ich auf den Portugiesen Antonio und seine drei Kinder. Er erzaehlte mir von seiner Karriere, dass er nun seinen Doktor schreibt und den Rassismusproblemen in Yonkers. Man glaubt immer Rassismus geht gegen Schwarze, aber hier ist es so, dass die Weissen bzw. Europaeer diskriminiert werden. Speziell "Typen" wie ich sind Ziele. Also bilde ich mir nicht ein, dass man sich am Getty Square unwohl fuehlen muss und dass das schon mehr als nur "Anmachen" und "Flirtereien" sind.

Um 14h habe ich direkt den Bus nach Manhattan genommen. Ach wie lange ist das her.... so schoenes Wetter, die verruecktesten Leute und dann diese geniale Stadt. Ich weiss wieder warum ich her wollte. Diese Stadt ist zu genial. Ich wollte Michael am Columbus Circle 59th Str treffen. Ich war zu frueh und so konnte ich die Energie, die dieser Ort verstroemt in mich einfliessen lassen. Der Central Park war selten so ueberfuellt. Ueberall wimmelte es von schwulen Paaerchen, Touristengruppen, Silikontussis, Bonzenomis, Joggerfreaks und Hundesammlern. Ich setzte mich hinter die Christoph Columbus Statue und sah den Kuenstlern zu. Rechts von mir waren sexy Schlangenmenschen, die ihre widernatuerlichen Tricks zur Schau stellen. Direkt vor mir war das Jazztrio (von dem der Kontrabassspieler unheimlich suess war), das ich schon kannte. Links davon Breakdancer. Zwischen Jazztrio und Schlangenmenschen war eine Gruppe asiatischer Kinder, die Yogauebungen machten. Im Hintergrund Hotdogstaende und Kerle, die sich als Freihetsstatue verkleideten. Hach... ich liebe diesen Ort. Am Columbus Circle ist immer was los.

Nach einigen oertlichen Verwirrungen hatte mich Michael dann endlich gefunden und wir gingen mit Tee und Kaffee bepackt tiefer in den Central Park. Wir haben uns inmitten von picknickenden (Verb von Picknick) Menschen gehockt, mir direkten Blick auf die Klippen, wo Alex und ich damals Silvester verbracht haben.

Tja... das ist Michaels letztes Mal in New York. Er hat entschieden nach Hause zu gehen, weil er keinen Sinn mehr in diesen Aufenthalt sieht und die Familie ihn nur als Arbeiter ansieht (neben den ueblichen Gruenden: Essen, Verdummung, Vereinsamung). Wir haben ueber das und die Liebe gesprochen. Keine falschen Gedanken, er hat einen Freund. Wir haben versucht das Wort zu definieren... Zuneigung, Aufmerksamkeit, Faszination, Interesse, Respekt und das unter guenstigen Umstaenden... (geht natuerlich noch viel weiter). Danach hat uns der Hunger gepackt und wir sind zu einen Italiener gegenueber vom Lincoln Center gegangen. Die Gerichte waren ueberteuert und mittelmaessig, aber war okay. Zum Abschied hat mir Michael ein ganz cooles Geschenek gegeben. Eine Cd von Jorane! Ich konnt's kaum glauben, der hat absolut meinen Geschmack getroffen. Jorane ist eine meiner Lieblingscellisten. Er hat echt gut zugehoert:D:D
Die Verabschiedung haben wir dann kurz und schmerzlos gemacht, ein kleiner Briefaustausch sollte den Wortwechsel ergaenzen. Schon schade... das waere echt was geworden... aber ich habe ihm ja selsbt geraten nach Hause zu gehen.

Die Heimfahrt war hoechst kompliziert. Alle 1er Bahnen waren ausgefallen und ich musste dreimal umsteigen bis ich endlich auf meine Linie traf. Bin echt von mir selbst ueberrascht, wie gut ich mit den Verkehrsmitteln umgehen kann. In Deutschland konnte ich nichtmal den Bus nach RT nehmen...

Inspiriert und motiviert ins Bett, Nina

6 Kommentare:

  1. P.S. Schon klar dass jetzt alle an den Kontrabassspieler zoomen :P Achja er heisst Sam^^

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  2. Was mir auffällt auf deinen Bildern, sind diese ganzen Strom-oder Telegraphenmasten. Das sieht man bei uns nicht mehr, die sind meist unterirdisch. Nur die Überlandleitungen sind zu sehen und die sind aus Metall.
    Sind wir doch fortschrittlicher ?

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  3. Gabs da auch weibliche Schlangenmenschen? :D
    Wenn ja bitte Fotos her^^

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  4. an Mama:
    stimmt, das fiel mir ganz am Anfang auch auf. Deswegen ist bei Stuermen und Unwettern der Strom auch so schnell weg. Ausserdem verschadelt es die Landschaft. Wir sind in ganz vielen Punkten fortschrittlicher. Das einzige was New York uns voraus hat ist das geniale Transportsustem.

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