24. März 2010

tag 199: 24.03.2010

Aufschlussreiches Aupairmeeting!

Es ist doch sehr interessant was man bei den Aupairmeetings immer wieder erfahren muss. Ich war doch damals so sauer, weil Josephine mir die Samstage versauen wollte, wegen 2 Stunden zusaetzlicher Chorprobe und nun muss ich erfahren, dass die extra deswegen bei meiner Betreuerin waren. Da fuehle ich mich doch ein wenig betrogen. Sie haben ihr all ihre "Leistungen" aufgezaehlt: dass sie mir so viel geschenkt haben, mir Besuche erlauben, Mittwochs nicht mehr Ausgehen koennen, mir eine Katze im Zimmer erlaubt haben, mir die Metrocard geben usw... Eben diese "fuer was du gefaelligts dankbar sein solltest"-Liste.

Sofort kam bei mir all die Wut von damals hoch. Ich sagte, dass ich absolut flexibel mit den Arbeitszeiten bin und ich jederzeit einspringe, wenn ich gebraucht werde. Ich mag die Kinder doch so sehr und gebe immer mein Bestes, es macht mir nichts aus mal 1 Stunde mehr zu arbeiten, aber ab und zu muss ich eben auch mal was fuer mich machen.... Im Gegenzug bitte ich 5 Wochen im voraus um 2 Stunden frueher frei und muss mir anhoeren lassen, dass ich ihre Grosszuegigkeit nicht zu schaetzen weiss?! Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Entweder man ist grosszuegig oder man will eine demuetige Abhaengigkeit schaffen. Ich werde auf meine Rechte nicht verzichten, nur weil sie mir irgendwann mal ein freiwilliges Geschenk gemacht haben. In dem Fall verzichte ich naemlcih gerne auf alles. Was mir zusteht will ich auch haben, was sie mir zusaetzlich geben, will ich nicht staendig vorgehalten bekommen. Das Collegewochenende ist offiziell kein freies Wochenende. Sie wollten mich um dieses Wochenende bescheissen. So kommt es, dass ich diesesn Samstag doch frei habe. Ausserdem habe ich nur 11 Urlaubstage fuer April genommen und danach noch 4 uebrig, die sie mir auch nicht geben wollten.

Ich weiss ja nicht... ich bin nicht so kleinlich. Ich zaehle nicht jede Minute, die ich arbeite oder nicht. Ich bin der Meinung das sollte nicht noetig sein, denn letztlich ist es doch ein fairer Ausgleich. Aber die zwingen mich dazu. Jeder tut doch was er kann, mit bestem Willen. Wieso wird das nicht einfach anerkannt? Geld ist einfach immer mehr wert als Idealismus.
Ein anderes Aupair hat genau die gleichen Probleme. Da wird um jede Arbeitsminute gefeilscht, dass es schon peinlich sein sollte. Ich weiss doch die Grosszuegigkeit zu schaetzen, aber leider mutiert diese immer mehr in Kleinlichkeit und das ist wirklich haesslich. Die reine menschliche Basis ist so gut, wieso wird man sobald es um die Arbeit geht minderwertig behandelt?
Laecherlich... einfach laecherlich....

Nina

2 Kommentare:

  1. Ich hab das Gefühl, Amerikaner haben vein ganz anderes Verhältnis zur Arbeit. Ich glaube dass die das nicht so menschlich sehn wie bei uns. Wir haben Krankenversicherung, Unfallversicherung, 32 Urlaubstage...
    Die Mentalität ist ganz anders.. Das liegt an der noch freieren Wirtschaft.

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  2. Stimmt, die haben ein ganz anderes Arbeitsverhaeltnis. Jedoch entspricht Aupair nicht diesem Regelwerk. Sie selber sehen die Arbeit locker, gehen aus dem Haus wann sie wollen, nehmen jeden Grund um blau zu machen, aber sobald sie selsbt "Bosse" sind, wird jede Minute notiert und solange gefeilscht bis das Arbeitspensum erfuellt wird. Peinlich genau eben. Weiss nicht ob man das nun verallgemeinern kann oder ob es speziell Gastfamilien bzw. meine Familie betrifft.

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