7. März 2010

tag 181: 06.02.2010

Morgen Stund' hat Gold im Mund...

Gott hab ich schlecht "geschlafen". Mit einer fremden Person in einem viel zu kleinen Bett, mit nur einer Bettdecke... es gibt weitaus Schoeneres. Ich bin die ganze Nacht auf meiner linken Schulter gelegen, damit ich sie nicht angucken musste. Aber jetzt habe ich hoellische Nacken- und Schulterschmerzen...

Das Fruehstuck war im Hotel. Bagel, Englisch Muffins, Muffins und wie immer auch Kekse und Kuchen. Alles nicht gesund oder geniessbar. Naja... aber essen tut man's trotzdem -.-

Der Unterricht bestand natuerlich nur aus Musiktheorie. Wir haben mit Blues und seinen Entwicklungen angefangen. Ich glaube damals hatten wir das in der 9. Klasse. Komischerweise war mir noch alles relativ praesent. Der Lehrer "Mike" ist ziemlich gut. Jung, enthusiastisch, witzig und leidenschaftlich, so wie man Amerikaner kennt^^ Irgendwann wurde der Unterricht sehr aufgelockert. Wir sollten unseren eigenen Aupair Blues schreiben. Unsere Gruppe bestand aus Michael, einer aus Panama, 2 saumaessig faulen, noergelnden und fetten Deutschen und einer Schweizerin. Jeder sollte sein schlimmstes Erlebnis in den Song einbringen. Ich hatte den Mitleidsjackpot gewonnen mit meinem vergessenen Geburtstag. Als wir den Blues vortragen mussten war das Konzept ein wenig aus den Fugen geraten, aber was soll's.

Dann ab zum Mittagessen. Wir mussten quer ueber den Campus stiefeln, was es uns ermoeglichte alles genauer zu betrachten. Eine schoene Uni. Friedlich, beschaulich, ruhiges Flair. Ach Mann... ich finde das jetzt schon so toll... Leute treffen, was fuer's Gehirn machen, ausser Haus sein, das fehlt mir zu sehr.
In der Cafeteria waren nur Aupairs und der sportliche Teil der Studenten. Es gab alles Moegliche zu essen: Pasta, Pizza, Waffeln, Eis, Burger, Crepes, Salate, Truthahn... und was nie fehlen darf: Kuchen und Kekse.
Waehrend dem Essen noch gute Gespraeche ueber Gastfamilien, enttaeuschten Wuenschen und Hoffnungen, die man von den USA hatte.

Nur 30min spaeter war wieder Unterricht. Blues, Spiritual, Folk, Country, Bluegrass, Cajun and Zydeko, Tejano, Gospel, R'nB, Soul, Funk, Disco, Hip Hop bis hin zu Jazz! Natuerlich noch diverse Unterarten dieser Kategorien, nebst Kuenstlerbiographien und Hoerbeispielen....puhh.. Ich frag mich ob die musikalische Geschichte Amerikas laenger ist, als die historische. Mehr Wissen in weniger Zeit ist kaum moeglich. Keine Peanuts, auch wenn 90% aller Anwesenden es als solche betrachteten, da es ja weder Noten noch sost irgendwas gibt. Das Abendessen um 17h erlaubte uns eine kleine Pause. Es gab das Gleiche wie zum Mittag und das war gar nicht gut... ich wich auf ein Stueck Pizza und viel Salat aus. So viel wie ich hier esse, habe ich die letzten paar Wochen nicht zu mir genommen. Dreimal am Tag eine Mahlzeit..gut oder schlecht? Angefuehlt hats sich's sehr schlecht.

Nach dem Abendessen kam dann der Jazz dran. In aller Ausfuehrlickeit. Und es tat mir schon sehr Leid, denn Mike hat so viel Energie und Motivation gehabt, aber wir waren einfach nur noch fertig. 6 Monate ohne Hirnbeschaeftigung wirken sich doch aus... Spaet Abends dann die Erloesung: Third Stream Jazz und Ende war's.
Anette, Michael und ich hatten einen riesen Bewegungsdrang nach dem vielen Essen und dem stundenlangen sitzen und sind deshalb noch in Norwich rumgelaufen. Ein echtes Kaff. Keinen Kilometer lang. Ich frag mich was die rund 4000 Stundenten in ihrer Freizeit machen. Das ist dann doch ein wenig zu friedlich. Aber es war angenehm warm und auch die Unterhaltungen mit den beiden waren taten gut.
Gegen 22.30h bin ich dann ins Bett gegangen...mit der Schwedin. Ich wollte schon fast auf dem Boden schlafen. Meine Schultern haetten mich beinahe gekillt.

Morgen geht's schon Heim :<
Nina


2 Kommentare:

  1. Solange die Schwedin nicht verknotet ist ja alles in Ordnung^^.
    Und wegen der Studenten:
    Zitat Eric Cartman: "Es haben sich hier in Southpark in den letzten Tagen 3 neue Drum Circles gebildet. Unter den richtigen Bedingungen und bei schönem Wettter könnte das zu einem... Musik-Hippie-Festival führen...Das wäre unser aller Ende"
    Schönen letzten Unitag :)

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