19. Mai 2010

tag 255: 19.05.2010

Warum bin ich so froehlich?

ja ja... nein nein... doch doch... Also nachdem ich mich nochmal mit meiner Mutter kurzgeschlossen hatte wurde mir eins klar. Ich mache nichts mehr so lange ich hier bin. Das Berliner Buero behauptet aufeinmal, dass ich von Anfang an sehr problematisch gewesen sei und sie sich diese Beleidigungen und Anschuldigugngen meinerseits nicht mehr bieten lassen wollen und gegebenfalls rechtliche Schritte gegen mich einleiten.
Ok, ok, ok. Zum Ersten habe ich vor Monaten ein paar Fragen bezueglich Kaution und Visa gestellt, die die mir nicht beantworten wollten/konnten. Daraufhin habe ich nach den Regeln gefragt und wo ich die Sachen nachlesen koennte. Ganz neutral aus reinem Interesse. Offensichltich haben sie sich schon damals durch meine Neugierde bedroht gefuehlt.
Zweitens habe ich seither nicht ein einziges Wort mit dem Berliner Buero gewechselt, sondern einzig und allein mit Boston. Also wie kann ich die bitte sehr beleidigen und anschuldigen, wenn ich nie mit denen gesprochen habe? Wieso soll ich denn schwierig sein, wenn ich wissen will was meine Rechte sind? Was wollt ihr denn verheimlichen? Des Weiteren habe ich jede einzelne Email aufgehoben und somit alles schwarz auf weiss. Rein formhalber habe ich mir gar nichts vorzuwerfen! Wieso auch? Damals war doch noch alles gut? Und bis heute habe ich nicht eine Mail verfasst die man als Beleidigung ansehen koennte.

Naja.. Jedenfalls mache ich nichts mehr. Nicht weil die gewonnen haben oder ich Angst haette, nein, sondern einfach weil ich keine Kraft mehr habe. Die reden sich den Mund fusselig und vernebeln einem den Verstand. Drehen einem jedes Wort um und zeigen keinerlei Einsicht oder Vernunft.  Stellen unlogische Zusammenhaenge her, unterstellen einen boese Motive, behaupten Unwahrheiten und tun gleichzeitig so verstaendnisvoll und kompromissbereit. Das Problem erkennen die gar nicht. Es geht nicht um den Rueckflug, sondern darum, dass die mich aufgrund einer Aussage einer ueberreagierenden Gastmutter einfach aus allem rausgeworfen haben, mich zu einer unmoeglichen Sache zwangen und dann behaupten man hatte die Wahl. Es geht darum, dass die sich nicht kuemmerten was aus mir wuerde, dass die gar nicht in Erwaegung zogen, dass ich hier ein Leben hatte, dass ich nicht einfach alles von heute auf morgen aufgeben konnte. Darum, dass ich bereits einen Flug aus gutem Grund an einem bestimmten Tag gebucht hatte. Aber nein.... nein.... ich bin doof, gemein, schlage wild um mich, gefaehrde Kinderleben und bin an allem selbst schuld.

Also warum bin ich so froehlich? -Ich weiss nicht. Ich habe beschlossen nichts mehr zu machen, was eine wahnsinnige Erleichterung ist, den Chor hier zu geniessen, entwickle gerade eine riesen Vorfreude auf daheim und glaube tatsaechlich dass alles gut werden wird. Ich finde diese Stimmungsschwankung auch recht eigenartig, aber die Chorprobe heute hat so wahnsinnig gut geklappt. Es hat so viel Spass gemacht und mich erinnert warum ich eigentlich noch hier bin. Ausserdem gehe ich mit dem Chor nach dem Konzert edel dinnieren, sodass das Ganze auch einen gebuehrenden Abschluss bekommt. Der Chor geht ueber alle Probleme hinaus. An soetwas Grossem teilhaben zu koennen ist einfach ein Geschenk. Und beinahe waere es mir genommen worden...

Gute Nacht, Nina

4 Kommentare:

  1. Für die anderen Mitleser bestätige ich Ninas Aussage bezüglich der Organisation. Ich habe selbst einige Male mit der Berliner Organisation gesprochen und festgestellt,das diese den Unterschied zwischen Kommunikation und einem Vortrag nicht kennen. Du stellst eine Frage, bist noch nicht ganz fertig und dann legen die los, man kann diesen Redefluss nicht unterbrechen, wenn die dann fertig sind möchte man am liebsten eine Spende machen so leid tun die einem, ich bin doch so ein schlechter Mensch die haben ja so recht, warum habe ich überhaupt angerufen? Am aller Schlimmsten finde ich, dass die nichts Schriftliches aus der Hand geben, auch ich wurde nach meinen jeweiligen Emails lediglich aufgefordert sie anzurufen, was sie dann aufzeichnen, wenn man nach diesem unendlichen Redefluss schon genervt, weil niemand auf dein Problem eingeht, ungehalten wird, ist man sarkastisch, unhöflich usw.

    Unter Kommunikation verstehe ich etwas anderes.

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  2. Bei dieser Geschichte darf eines nicht vergessen werden, zwar zahlen die Aupairs einen Obulus an die Organisation, aber finanziert werden sie hauptsächlich durch Gebühren die die Gasteltern zahlen müssen " Wer bezahlt, bestellt die Musik". Bei einem unguten Ausgang haben die Aupairs keine Chance, die Gasteltern haben immer recht, das wird nicht überprüft und sie werden auch nicht von der Organisation ausgeschlossen.Die Mädchen und Jungen werden wie defekte Geräte einfach ausgetauscht oder unter finzanziellen Verlusten wieder nach Hause geschickt.Ich kann mir sehr gut vorstellen, was das bei den jungen Leuten bewirkt, die auf diese Weise ihre ersten Erfahrungen auf den Arbeitsmarkt machen müssen. Auch die Versprechungen der Gesellschaft treffen nur beschränk zu, ein College Kurs wird in Organisationseigen Einrichtungen angeboten, man hat da keine Wahl und es handelt sich fast um Kindertantenkurse.
    Die Arbeit in der Familie bestand aus 100%iger Erziehungsarbeit die normalerweise den Eltern vorbehalten sein sollte. 45 Stunden in der Woche bei willkürlicher Festlegung der Zeiten und das Geschachere um die zustehende Freizeit und andere Pflichten die die Gasteltern angeblich haben, zermürben.
    Natürlich gibt es viele Aupairs die es sehr gut treffen, aber dieses Jahr haben schon 3 Leute genervt angebrochen und das nur in dieser Organisation.
    Es ist nunmal so, das sich niemand für die guten Landungen interessiert, sondern immer nur für die Abstürze.

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  3. aber jeder Absturz ist einer zuviel.

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  4. danke fuer deine Kommentare Mama. Jetzt haben wir auch die Lage auf der deutschen Seite und eine sehr gute Zusammenfassung. Man scheitert einfach an der Kommunikation, wobei.. selbst wenn man zu Wort kommen wuerde dann gaebe es immer noch die fehlende Einsicht. Bzw. wie du schon sagst die verfolgen nur ihre Interessen...

    Ich hatte bisher nie die Kraft, dass mal auf einer neutraleren Ebene zusammenzustellen. Auch ist es fuer mich noch zu nahe.

    Eine Sache die ich nie wollte ist, einfach so abgeschoben werden. Einfach die Sachen nach 9 Monaten packen zu muessen, so mir nichts dir nichts das Land zu verlassen als ob hier niemals existiert haette. Ich bin keine unwerte, dumme Europaerein, die man einfach so aus dem Land schmeissen kann nur, wegen einer subjektiven Einschaetzung. Das ist wohl das wahre Verbrechen. Diese Sache immer wieder erzaehlen zu muessen ist peinlich, denn nur weil ich nicht perfekt Englisch spreche oder hier geboren wurde hat man nicht das Recht so mit mir umzugehen. Und diese Faelle finden so haeufig auf anderen Ebenen statt

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