2. Mai 2010

tag 238: 02.05.2010

Keine Muedigkeit vorschuetzen!

Die Nacht war ja noch jung... um 4 Uhr morgends... Von wegen New York schlaeft nie. Genug Penner, Besoffenene und Verlorene schliefen an jeder Ecke. Die Strassen waren wie ausgestorben. Simone und ich wechselten die Klamotten, machten uns wenigstens ein bissle frisch und liefen dann weiter zum Times Square. Wau! So friedlich, so ruhig, so leer. Nur das FBI und die Polizei gefolgt von ein paar Kamerateams und Reportern ermittelten die vermeintliche Bombe, die in einem Auto gefunden wurde. Interessant. Ein leerer Times Square, dass ich das noch erleben darf.

Wir gingen weiter Richtung Central Park, Columbus Circle und genossen den Morgen. Fruehaufsteher, Hundesitter und sonstige aktive Menschen waren schon versammelt. Ich hatte grosse Freude daran, die Spatzen zu fuettern, die mir sogar aus der Hand frassen. Dazu wurden wir von einem suessen Cockerwelpen umzingelt, was das Ambiente perfekt machte. Der Morgen ist doch immer noch die schoenste Tageszeit!

Die Spatzen hielten und so lange auf, dass wir fast unser Tagesziel vergassen: "4 Boro Bicycle Race" am Battery Park startend. Wir befuerchteten echt schon alles verpasst zu haben, als wir kurz nach 8 ankamen, aber die mehreren Tausend Fahrradfahrer waren immer noch versammelt. Was fuer ein Anblick! Menschenmeere mit Fahrraedern! Diese Stadt ist verrueckt. Wir kaempften uns durch die Massen um Fotos zu erhaschen und bekamen schon Schiss nicht rechtzeitig bis zum Start mehr rauszufinden. Gegenueber des Ground Zeros fanden wir Zuflucht und den perfekten Blick auf die Startlinie. Um 9h ging es los und alle mussten aufgrund der Dichte ihre Raeder schieben^^

Ich hatte inzwischen arge Bauchschmerzen (Stress) und wir suchten vergeblich eine offene Subway. Viele Meilen spaeter fanden wir eine und Simone, die sich den ganzen Tag schon Friseurplaene ausmalte wollte nun afrikansiche Zoepfe haben. Okay warum denn nicht.












Also ab nach Harlem, ohne irgendeinen Plan aber was soll's. Wir stiegen aus der Subway und wurden doch glatt von zwei afrikanischen Schoenheiten nach African Braids gefragt. Sowas... wir gingen mit denen mit, hinein in ein heruntergekommenes Gebaeude, dass wie ein Puff fuer's Haarflechten aussah. Simone suchte sich ihre Favoritenfrisur aus und zwei Stunden Schmerzen und Qualen konnten beginnen. Ich blieb am Anfang ganz aufmerksam und wollte jeden Schritt mitverfolgen, wurde dann aber zu muede. Irgendwann war die letzte Cornrow geflochten, Simone war klatschnass geschwitzt und zitterte, aber wir wurden erloest. 80$ aermer und ab zum Broadway, wo wir einen Markt fanden. Wie cool. Es war mittlerweile schon 14h und unertraeglich heiss. Wir sahen uns um, assen Maiskolben und mussten dem Moment des Abschieds ins Auge blicken.

Ach Mann... wenn die Tage doch oefters so sein koennten wie heute, dann wuerde ich nicht abbrechen. Aber man kann nicht wegen einem guten Tag die restlichen 6 voellig vergessen. Es war einfach so cool mit ihr. Man fuehlt sich frei und ungezwungen, erleichtert und erfrischt.  Wir haben so verrueckte Sachen gemacht, die wir in Deutschland nie haetten machen koennen und dafuer liebe ich New York und Simone... schon auf der Rueckfahrt musste ich an all den Stress denken der die naechsten Wochen auf mich zukommen wuerde.
Gott lass mich das ueberstehen!
Nina

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