14. Mai 2010

tag 250: 14.05.2010

Zu den Wilden in die Einoede hinausgestossen!

Oh Mann... die erste Nacht im neuen Heim verlief ganz gut. Ich konnte schlafen wie ein Stein, war erschalgen und zu fertig mit den Nerven.

Der Tag war gepraegt von Nichtstun. Ich habe fuer Ina das Haus gestaubsaugt und war lange mit dem Hund draussen. Irgendwas muss man ja machen. Mein Schaedel war natuerlich voll mit Fragen. Immer wieder musste ich den Kopf schuetteln, weil ich einfach nicht glauben konnte was mir angetan wurde. Womit um alles in der Welt hatte ich das verdient? Wo ist mein Recht, wo ist die Verantwortung und das Moralgefuehl? Ich fuehle mich wie Kohlhaas. Mit bestem Willen wollte ich alles auf rechten Wege abschliessen, aber ein hinterhaeltiger Arsch nach dem anderen zockt mich ab.

Am Abend haben Ina und ich uns mit Oscar getroffen. Er hat ganz interessante Sachen erwaehnt. Erstmal kann ich die Organisation auf Schadensersatz anklagen. Die haben mich in das Land geholt und sind offiziell verpflichtet mich unterzubringen und zu ernaehren. Wenn sie das nicht tut kann ich zur Wohlfahrt gehen und die anschwaerzen und dann haben die ein riesen Problem, denn die USA sieht es gar nicht gerne, wenn eine Organisation Leute ins Land holt, die dann auf Kosten des Staates leben. Also prinzipiell habe ich zwei Moeglichkeiten: entweder ich werde tatsaechlich alle Zusatzkosten die ich bekomme einreichen und eine Entschaedigung fordern und/oder gehe zur Wohlfahrt hole mir Essensmarken und Notunterkuenfte und die Organisation hat die Behoerden am Hals. Klingt ziemlich gut, he? Des Weiteren waren das alles nur Leere Drohungen mit dem Visum. Ja sie koennen es ungeultig machen, aber da ich den Rueckflug schon gebucht hatte ist das kein Problem. Die wollten nur dass ich so schnell wie moeglich gehe, damit die eben keine Probleme mit den Behoerden bekommen. Also was bedeutet das? UNRECHT! Genau, ein riesen Unrecht ist mir widerfahren und wenn ich mich nicht wehre, dann kommen die einfach so davon. Nur weiss ich nicht wie ich das angehen soll, denn eine Woche ist zu wenig Zeit und ich kann in meinem Zustand gar nichts machen. Ich hoffe ihr habt Tipps auf Lager und koennt mir damit weiterhelfen.

Ausserdem werde ich die Gastfamilie bei Tierschutz melden. Es ist gegen das Tierschutzgesetz drei Katzen in einem feuchten Keller ohne Moeglichkeit nach draussen zu gehen einzusperren. Damit waere den armen Dingern endlich geholfen. Danke Oscar, man lernt nie aus. Endlich habe ich Anhaltspunkte und hoffe, dass ich fuer all den finanziellen, rechtlichen und seelischen Schaden entschaedigt werde.

Naja, also wir haben im Applebees in White Plains gegessen. Ich war erst immer noch wie gelaehmt aber als Oscar mich rechtlich ueber all die Dinge aufgeklaert hatte, konnte ich wieder nach vorne schauen. Die werden mir nicht so davon kommen! Ich konnte mich sogar wieder auf die Zwangstour mit Ina freuen, obwohl das in meiner Lage sehr unvernueftig ist und ich wirklich nicht mitgehen wollte....

Rechtschaffend und entsetzlich, Nina

3 Kommentare:

  1. frag doch mal den Oskar nach einem Rechtanwalt, in den USA gibt es Büros in denen Anwälte unentgeldlich arbeiten, vielleicht solltest auch zur Wohlfahrt gehen die könnten dir in dieser Sache sicher auch weiter helfen.

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  2. Am 8. Mai hattest du mi Josephine eine gute Unterhaltung "Sie hat mir gedankt, dass ich alle neuen Aupairs so ehrlich aufklaere."
    Wenn du diesen Satz analysierst sieht er so aus " Dank deiner Ehrlichkeit bekommen wir kein neues Aupair". Du hättest die halt anlügen müssen. Ist kein Vorwurf dein Verhalten war o.k. schließlich haben die ja gelogen als sie denen sagten dein Jahr sei zu Ende, was du nicht wusstest.

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  3. Also ich würde sagen, das Du Deine Zeit absolut nutzt und alle Hebel in bewegung setzt solange Du drüben bist. Wohlfahrt, Tierschutzverein, evtl Rechtberatung und die Tante in Boston nerven. 1 Woche ist nicht viel Zeit, aber besser wie nix!! Also los, sattel die Hühner

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